Als zertifizierter Passivhausplaner biete ich nicht nur meine Leistung als Planer an, sondern auch die des Qualitätssicherers für eine bereits vorhandene Planung. Hier bin ich z.B. bei Proklima-Hannover als QS für die „Passivhaus-Gebäudehülle“ zugelassen.
Bei der Planung einer Passivhaus-Gebäudehülle wird das Augenmerk auf folgende 6 Kernpunkte gelegt:
Zusammen mit der ebenfalls detalliert zu planenden Haustechnik wird abschließend folgender Nachweis geführt :
Der Jahresheizwärmebedarf darf maximal 15 kWh/(m²a) und der Primärenergiebedarf maximal 120 kWh/(m²a) für alle Haushaltsanwendungen (Heizung, Warmwasser, Hilfsstrom und Haushaltsstrom) betragen.
Als Nachweisverfahren dient das aktuelle "Passivhaus-Projektierungspaket".
Das Thema "Mehrkosten eines Passivhaues" wird oft kontrovers geführt.
In dieses Thema möchte ich hier auch gar nicht intensiv einsteigen, aber die Ursache für die große Palette an unterschiedlichen Meinungen liegt auf der Hand:
Es ist die ungleiche Basis!
Die Basis ist nicht nur das "Standard-Haus" nach aktueller Energieeinsparverordnung (EnEV) sondern auch die Art und Weise des Bauens an sich.
Auch bei einem Standard-Haus nach EnEV sind natürlich die o.g. Anforderungen an die Gebäudehülle in abgeschwächter Form einzuhalten. In der Folge ist bei einer guten Planung der Mehraufwand auch
eher gering. Hier betragen die Mehrkosten in der Regel ca. 12-18%.
Ein Passivhaus ist aber "en vogue" und es gibt etliche Anbieter, die natürlich auch Passivhäuser im Programm haben, Die Folgen aus den o.g. Anforderungen sind leider oft "eher unerwüscht", denn
man muss ja jetzt gewissenhaft und prüffähig planen und bauen.
Folge: Großer Aufwand! Risikozuschlag!
Hinzu kommt, dass die EnEV-Basisvariante oftmals nicht annähernd die eigentlich sowieso geforderten Anforderungen hinsichtlich Luftdichtheit und Wärmebrückenminimierung beinhaltet.
Folge: Die daher niedrige Basis führt zu hohen prozentualen Mehrkosten!
Je größer das Gebäude, desto geringer sind die prozentualen Mehrkosten.
In diesem PDF-Dokument wird eine
überschlägige Mehrkostenermittlung für eine Sporthalle vorgestellt.
Das Ergebnis zeigt deutlich, dass die Mehrkosten gegenüber einer Standard-Ausführung nach EnEV 2009 bei weniger als 10% der Gesamtbaukosten liegen.
Betrachtet man zusätzlich noch
dann sollte die Entscheidung hinsichtlich des Passivhausstandards sehr einfach sein!
Randanmerkung:
Bei Sporthallen und ähnlichen Gebäuden ist das Hauptaugenmerk auf die Begrenzung der Lüftungsverluste zu legen.
Die Lüftungsanlage muss mit der Frischluft gut "haushalten", also mittels durchdachter Lüftungswege und einer optimierten Regelung eine maximale Energieeffizienz gewährleisten. Die beste Dämmung
hat Ihre Wirkung verloren, wenn die Lüftungsanlage zu hoch auskühlt und/oder wenig Lüftungsnutzen bietet.